Jene, die die Toten geborgen haben, pflanzen heute kleine Bäumchen für sie!
An ihren Uniformen erkennt man sie : Die Helfer von der Feuerwehr, vom THW, vom Roten Kreuz, vom DLRG und von der Polizei. Gekleidet in Ihren Schutzanzügen knien sie vor den kleine Pflanzen und setzen sie in die Erde ein. Für jeden Verstorbenen ein Baum. Birken und Ebereschen! „Ich habe mehrere damals aus dem Wrack der Tupoljew herausgeholt. Das war schrecklich! Um so schöner heute, ein kleines Stück Leben in der Hand zu halten“ |
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Gemeinsam pflanzen und gießen sie und umsorgen die kleine Bäumchen. „Mir tut das heute gut“, meint ein Helfer vom THW. Die Jugendlichen aus Brachenreuthe sind auch gekommen. Eifrig und sorgsam sind sie bemüht alles richtig zu machen. Gemeinsam mit Bürgermeister Lutz graben und gießen sie. Emsig läuft einer für alle und holt viele Kannen Wasser. „Damit sie ja keine Durst haben“, meint er! |
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Zwölf Motorradfahrer der DHL haben sich von Brüssel auf den weiten Weg gemacht, um auch für ihren Kameraden an diesem Tag da zu sein, und einen Baum zu pflanzen. „Bei uns sagt man, ein Mann sollte in seinem Leben einen Baum pflanzen dürfen. Nun kann unser Freund es nicht mehr, jetzt tun wir es für ihn! Nächstes Jahr kommen wir wieder und schauen nach ihm!“
Die Freunde des ermordeten Flugsicherungsleiter der Skyguide sind auch gekommen. Eine kleine Buche pflanzen sie an den Rand für Ihren verstorbenen Freund. „Das hat uns heute geholfen, diese Schwelle hierher zu überschreiten, und wir sind froh, dass wir gekommen sind!“
Eine Gruppe von Schülern aus Salem ist auch da, um helfend dabei zu sein.
Vertreter von Owingen, welche viele traumatische Erfahrungen damals machen mussten, helfen heute gerne mit. „Ein kleines Stückchen Zukunft entsteht hier“, meint einer von ihnen. „Ich werde oft kommen und verfolgen wie sie wachsen.“
Man bekommt das Gefühl, es handelt sich hier nicht nur um Bäumchen aus Baschkortostan, die hier gepflanzt werden. Es ist mehr! Jeder pflanzt seine Erinnerungen , Gefühle, Hoffnungen mit.! „ Es tut weh, und macht doch auch froh, das zu tun“, so beschreibt es ein junger Mann.
Ein kleiner Wald von eng aneinander stehenden Pflanzen ist entstanden!
Es hat etwas Anrührendes und Unberührtes ,sie alle so zart und klein nebeneinander stehen zu sehen.
In der Nacht wurde zu jedem ein kleines , warmes Licht gestellt!
Wie viele es waren, die hier gestorben sind, wurde an der Menge dieser kleinen, roten Leuchten nochmals deutlich.
Aber es hatte auch eine Ausstrahlung der Ruhe und des Friedens, wie sie so die ganze Nacht still vor sich hin leuchteten.
Ein Frieden, den nun langsam alle finden mögen, die mit diesem Unglück in Berührung kamen. Und ein Frieden, den man vor allem den Angehörigen wünscht! 2.Juli 2004 Daniela Einsdorf